
Herr Brönner, die „Bild“ schreibt über Sie, dass die Trompete die eigentliche Liebe Ihres Lebens ist. Woher kommt diese Leidenschaft zur Musik?
Das kann man natürlich nicht genau sagen. Ich denke aber, es ist eine Mischung aus genetischer Veranlagung und Förderung seitens der richtigen Menschen gewesen. Das letzte Quäntchen Talent kommt natürlich auch dazu.
Sie sind Musiker, Dozent, Fotograf und waren auch schon Jurymitglied der Castingshow „X-Factor“. Was begeistert Sie an dieser Vielfalt?
Dass sie letztlich überwiegend Verwandtschaften aufzeigt. Fotografie, Musizieren, ja sogar Lehren – das unterliegt oft sehr ähnlichen Gesetzen. Wenn man das für sich erkannt hat und von Natur aus eher neugierig ist, geht man Dingen gerne auf den Grund. Ich kenne mich heute dadurch viel besser als früher und weiß wohin ich gehöre und wohin nicht.
Sie werden gemeinsam mit dem russischen Trompeter Sergei Nakariakov auftreten. Was erwartet das Publikum?
Sergei und ich stammen aus sehr unterschiedlichen musikalischen Welten. Und doch sind wir als Trompeter Brüder im Geiste und haben die gleichen technischen Hürden zu meistern. Unsere musikalischen Schwerpunkte setzen wir unterschiedlich und das ist der Reiz an unserer Kollaboration. Wir stellen diese Welten ganz bewusst nebeneinander und versuchen nicht, den anderen zu verändern. Trotzdem kann sich der Zuhörer natürlich auf ein paar gemeinsame Ausflüge freuen, die uns beide jeweils an den Rand unserer Welten bringen. Dann fliegen die Funken.
Die Programmauswahl für Ihren Auftritt bei den Audi Sommerkonzerten ist eher außergewöhnlich. George Gershwin neben Johann Sebastian Bach. Wie kam es zu dieser Zusammenstellung?
Für uns sind das ganz logische und schlüssige Kombinationen aus Komponisten unterschiedlicher Epochen, die nicht selten die gleichen Gesetze befolgten und somit eine zeitlose Sprache abseits der Stile pflegten.
Wie meinen Sie das?
Die gemeinsame Basis stammt aus Europa, woher auch der Jazz nicht zuletzt einen Großteil seiner Wurzeln bezog. Seine Geburt erlebte er hingegen in Amerika, von wo er wieder zurück in andere Erdteile exportiert wurde. Das Ergebnis sind nach hunderten von Jahren offene und von großem gegenseitigen Respekt getragene Kollaborationen, die früher verpönt waren und heute den so dringend benötigten Sauerstoff liefern können. Darüber freuen wir uns.
Weitere Informationen zu den Audi Sommerkonzerten finden Sie auf den Audi MediaServices und auf www.sommerkonzerte.de.